15. April 2011

Statements und Wünsche ... die Mittendrin! Wunschbox zur UN - Konvention

Liebe Leserinnen und Leser,
es tut sich was zum Thema Inklusion im Landkreis Kelheim! Wir haben schon viele Zuschriften zur UN-Konvention erhalten, ganz herzlichen Dank dafür!
Heute möchten wir Ihnen einen ersten Zwischenstand präsentieren und Sie mit den bereits eingegangenen Wünschen inspirieren, uns auch Ihren Wunsch oder Ihr Anliegen zu schicken. Mittendrin! lebt von Ihnen, von Menschen mit Behinderung, Angehörigen, Förderern und Unterstützern, von Fachleuten und allen, die sich für ein inklusives Projekt wie Mittendrin! interessieren. 

Hier kommen die Stimmen von "Mittendrin!" - Menschen: 

Zu vervollständigen war folgender Satz:

Zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Landkreis Kelheim wünsche ich mir, dass .... 

"Zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Landkreis Kelheim wünsche ich mir, dass . . . . die Inklusion in unserem Landkreis zügig und mit Augenmaß  weiter vorangebracht wird. Vieles ist auf dem Weg zur Inklusion dank des engagierten Einsatzes insbesondere ehrenamtlich tätiger Persönlichkeiten und in diesem Bereich wirkender Institutionen schon geschehen. Die im Bayerischen Landtag vertretenen Parteien haben mit ihrem gemeinsamen Gesetzentwurf zur „inklusiven Schule“ vom 28. März 2011 ein Zeichen gesetzt. Insbesondere im schulischen Bereich ist aber noch viel zu bewegen; Hindernisse finanzieller und wohl auch emotioneller Art sind zu überwinden. Bei der Verwirklichung der Inklusion im Schulbereich müssen stets das wohlverstandene Interesse der behinderten Kinder und der Elternwille im Vordergrund stehen."
Dr. Hubert Faltermeier
Landrat des Landkreises Kelheim

„Zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Landkreis Kelheim wünsche ich mir, dass die durchaus interessante gesetzgeberische Initiative aller Landtagsfraktionen vom 28. März 2011 während der Beratungen noch verbessert und bei uns möglichst kurzfristig ein inklusives Schul-Projekt verwirklicht wird. Recht weit gediehene Pläne gibt es ja bekanntermaßen schon – mit viel Mut und Weitblick von Seiten der Eltern, der Lehrer und der Schulträger könnten diese Pläne in wenigen Monaten verwirklicht werden."
Josef Fleischmann
Verwaltungsdirektor

"Zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Landkreis Kelheim wünsche ich mir, dass die Förderung von Integrationsfirmen (zur Schaffung von Arbeitsplätzen behinderte Menschen außerhalb der Werkstätten) deutlich verbessert wird."
Hubert König 
Geschäftsführer, 
Caritasverband für den
Landkreis Kelheim e.V.

"...dass alle Sondereinrichtungen für Menschen mit Behinderungen im Landkreis bis zum Jahresende Konversionspläne entwickeln, mit denen sie sich in den nächsten fünf Jahren systematisch zu inklusionsorientierten Diensten umwandeln. Dabei arbeiten sie eng mit zusammen mit Behindertenselbsthilfegruppen, dem Landkreis, den kreisangehörigen Städten und Gemeinden, dem Bezirk und dem bayerischen Sozialministerium.  Die beiden letzten Institutionen stellen dem Landkreis dafür insgesamt  50.000 € zur Verfügung, damit der Veränderungsprozess in Richtung auf ein 'inklusives Gemeinwesen' hin unterstützt und koordiniert werden kann".
Dr Johannes Schädler
Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste (ZPE)
an der Universität Siegen

„Zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Landkreis Kelheim wünsche ich mir, dass wir jeden Tag einen weiteren Schritt gehen.“
Angela Steinberger
Jugendbüro der Stadt Kelheim

"… einmal mehr alle an einem Strang ziehen, damit zusammen kommt, was zusammen gehört." 
Thomas Schwald, Vater aus Abensberg

" ... Eltern den Mut und die Kraft finden, ihre (behinderten, verhaltensauffälligen, lernschwachen ….) Kinder an Regelschulen und Regelkindergärten anzumelden und dort auf engagierte Erzieher und Lehrer zu treffen, die versuchen, Herausforderungen zu meistern und nicht vor fehlenden Rahmenbedingungen kapitulieren.
Auch in Bayern ist die Konvention geltendes Recht – wenn Betroffene allerdings auf Veränderungen von „oben“ warten, ist es für die Kinder von heute zu spät."
Janett Fritsche
Diplom Sozialpädagogin FH


Zu unseren Statements, die wir per Email bekamen, gab es zwei Workshops zur Umsetzung der UN-Konvention, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer persönliche Statements abgeben konnten:

Edmund Klingshirn + Anita Singer
Am 6. April fand in Langquaid im Mehrgenerationenhaus eine Veranstaltung zum Thema „UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen. Im Bild sehen Sie Anita Singer, die Vorsitzende der ASF und Edmund Klingshirn, den Behindertenbeauftragten des Landkreises Kelheim, die ein Schild mit "unserem" Satz zeigen.
Lesen Sie hier einen spannenden Bericht zur Veranstaltung: Ihr Klick zum Bericht!

Hier können Sie die Statements der Teilnehmer lesen:
Zur Umsetzung der UN-Konvention im Landkreis Kelheim wünsche ich mir, 

„dass wesentlich mehr Aufklärung und Information stattfindet.“ 

„Offenheit, Neugierde und mehr öffentliche Mittel“

„dass mehr Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit gemacht wird.
-       um bei Erwachsenen das Bewusstsein über Menschen mit Behinderung zu wecken
-          „Was geht mich das an, wenn`s mich nicht betrifft??!“
-          zentrale Anlaufstelle für Eltern mit hilfsbedürftigen Angehörigen, um Informationen zu bekommen“

 „dass die Umsetzung zügig von statten geht und nicht immer das Finanzielle das Hindernis ist.“

„Bereitschaft“

„dass die Ängste und Vorurteile der „Normalen“ gegenüber den „Behinderten“ genommen werden!“

„dass jeder zumindest das Gehörlosen-Alphabet erlernt (= 26 Zeichen), damit eine Grundkommunikation mit Gehörlosen möglich ist (in den USA kann das jeder Polizist).“

Respekt, Mitleidsgefühl und freundlichen Umgang mit schwer behinderten Menschen in unserer Region“

„Offenheit und Neugierde auf eine neue Art des Zusammenlebens“  

„dass alle sich mit Worten und Taten daran beteiligen!“

„nicht nur Lippenbekenntnisse, sondern Taten von Seiten der Politiker“ 


Am 12. April gab es in der KJF- Werkstätte, Außenstelle Offenstetten, einen Workshop zur Umsetzung der UN Konvention. 

Die Werkstätte ist auf dem Gelände des Cabrini - Zentrums untergebracht. Es bestehen 36 Arbeitsplätze im Bereich Hauswirtschaft/Wäscherei und Montage.
Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstätte wohnen im Cabrini - Haus, gleich nebenan. 

Gemeinsam mit Gisela Stahmer, der Abteilungsleiterin der Förderstätte, haben wir folgende Statements erarbeitet:

Zur Umsetzung der UN-Konvention im Landkreis Kelheim wünsche ich mir ….
  • Arbeitsplätze draußen
  • Gasthäuser ohne Treppen und mit Rampen
  • kompetente Mitarbeiter auf Ämtern (z.B. Behörden ), die sich mit den Belangen von Menschen mit Behinderungen auskennen
  • dass ich selber wohnen kann – ganz alleine
  • mehr Ausflüge
  • mehr Bildungsveranstaltungen, z.B. Infos über Geschichte und verschiedene Kulturen
  • genügend Personal und Fahrzeuge, dass auch Rollifahrer an allen Ausflügen teilnehmen können
  • einen neuen Schwerbehindertenausweis, in dem die Bezeichnung „Behinderung“ z. B. durch „Handicap“ ersetzt wird - das Wort „behindert“ wird oft abfällig gebraucht
  • außerdem soll der Ausweis kleiner sein, er soll aussehen wie der normale Personalausweis
  • mehr Verständnis in der Gesellschaft, z.B. wollen wir nicht ausgelacht werden und würden uns freuen, wenn wir beim Gillamoos mehr Platz für unsere Rollis bekämen
Sie sehen also, das Thema beschäftigt und das finden wir gut so. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns auch weiterhin Ihre Gedanken zu diesem Satz schreiben. Gerne anonym wie in dieser Woche auf den Beitrag der Rollirundfahrt in Abensberg geschehen, oder gerne per Email! Unser Postfach finden Sie oben recht im Blog! 

Übrigens, wenn Sie möchten, können Sie auch noch bis zum Ende des Monats, also bis 30.04.2011 weitere Kommentare und Wünsche zur UN Konvention bei uns abgeben. Wir freuen uns über alle Vorschläge! 
In der nächsten Woche zeigen wir Ihnen, wie es ist, die Stadt aus der Rolliperspektive zu erkunden und erzählen Ihnen mehr über den Tag der offenen Tür und dann gibt es jede Menge schöner Bilder zu sehen! 

Herzliche Grüße
Ihr Team von Mittendrin!

Bild und Text sind urheberrechtlich geschützt! Vervielfältigung oder Veränderung nur mit Genehmigung von "Mittendrin!"
Bildquelle: ASF

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen