4. August 2012

Wo der "Gillamoos" seinen Ursprung hat - barrierefreie Wanderung rund um Abensberg!

Liebe Leserinnen und Leser, 

heute starten wir unsere Urlaubsserie mit barrierefreien Ausflugstipps im Landkreis Kelheim. Unsere mittendrin! Reporter haben für Sie eine Wanderung auf dem Panoramaweg Abensberg getestet. Startpunkt der Wanderung war die "Gillamooswiese".

"Gillamoos-Herzl": Oliver Stöckl, www.gillamoos.de

Viele denken bei "Gillamoos" an den weit über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannten Jahrmarkt, der als ältester Jahrmarkt der Hallertau gilt.
Für die Abensberger ist "der Gillamoos" gar die 5. Jahreszeit, für "Auswärtige" auch bekannt als "Oktoberfest der Holledau"

Aber was steckt dahinter? Welche Geschichte verbirgt sich hinter dem "Gillamoos"?





Der Bund Naturschutz und der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. haben dazu am Sonntag, den 22.07.2012 unter der Leitung von Inge Dunkel-Littel, Landschaftsarchitektin, zu einer Wanderung eingeladen. Entlang der Abens ging es über die "Bloach" zum Abenstal und über Aunkofen wieder zurück zur Gillamooswiese. Zahlreiche Teilnehmer aus Abensberg, Langquaid, Kelheim und Regensburg fanden sich am Treffpunkt auf der Gillamooswiese ein. Auf der Liebesinsel erfuhren die Teilnehmer noch Einiges zur Bädergeschichte von Abensberg. Die ehemalige Rossschwemme und das frühere Abensberger Freibad befanden sich nämlich in unmittelbarer Nähe. Auch gab es Zeiten, in denen ein reger Kurbetrieb in Abensberg herrschte. 

mittendrin! Reporter Alexander Prock hat für Sie die Wanderung fotografisch festgehalten:



Im Anschluss an die Wanderung hatten wir Gelegenheit, mit Inge Dunkel-Littel ein Interview zu führen:
Inge Dunkel-Littel erklärt an der Infotafeln die Route
mittendrin!:
Seit wann gibt es den Panoramaweg in Abensberg? Waren Sie als Landschaftsarchitektin bei der Planung und Umsetzung beteiligt? 

Inge Dunkel-Littel:
Den Panoramaweg gibt es seit 2006. Herr Schmid von den Stadtwerken der Stadt Abensberg hat die Route und die einzelnen Stationen geplant. 
Die Themen, die bei den Stationen besprochen werden, Texte, Bilder und Zeichnungen stammen größtenteils von mir. Ich wurde aber dabei von der Stadt, vom Museum und von Abensberger Bürgern super unterstützt. So hat z.B. Klaus Dobmaier (Abensberger Künstler, verstorben 2011 Anm. d. Red.) tolle Fotos beigetragen. 

mittendrin!:
Wie ist die Idee entstanden, einen Teil des Panoramawegs in Abensberg als barrierefreie Wanderung auszutesten? 

Inge Dunkel-Littel:
Bei einer von mir geführten Wanderung musste eine junge Frau mit Handicap umkehren, da es für sie zu anstrengend wurde. Das hat mich noch lange beschäftigt. 
Seitdem mache ich mir Gedanken um eine barrierefreie Führung. Beim Nordic-Walking mit einer Freundin, die auf den Rollstuhl angewiesen ist, nahm dieses Vorhaben dann Gestalt an. 

mittendrin!:
Erzählen Sie uns kurz, welche Route Sie ausgewählt haben und was es dort alles zu sehen gibt. 

Inge Dunkel-Littel
Angefangen haben wir auf der Gillamooswiese mit der Geschichte des Gillamosses, das auch "Oktoberfest der Holledau" genannt wird. Auf der "Bloach" sahen wir den Kriechenden Sellerie, eine Pflanze, die vom Aussterben bedroht ist. 
Über Aunkofen gingen wir unter der Bahnunterführung zum Abenstal und parallel zur Bahnlinie zum Gillahof. Hier wurden typische Stauden von Feuchtstandorten gezeigt wie z.B. das Mädesüß. Dann ging es zur Station 4 des Panoramaweges und über die Jahnstraße, eine kleine Seitenstraße, eine Brücke zurück zur Abensstraße und weiter zur Liebesinsel, wo noch etwas über die Bädergeschichte von Abensberg erzählt wurde. 

mittendrin!:
Ihr Fazit zur Wanderung am Sonntag? 

Inge Dunkel-Littel
Die Wanderung war knapp 4 km lang und wir waren 2,5 Stunden unterwegs. Mir hat es riesig Spaß gemacht. Die Leute waren sehr interessiert an meinen Ausführungen und man hat auch gemerkt, dass alle ihren Spaß hatten. 
Ich glaube, gerade dieses Erlebnis in einer Gruppe war für viele das Schöne. Jedenfalls herrschte allzeit ein reger Erfahrungsaustausch. Interessant war auch die Planung der Wanderung zusammen mit Frau Huber-Schallner. 
Ich dachte, ich kenne Abensberg auswendig. Aber ich wusste nicht, wo man barrierefrei eine Straße überqueren kann. Die Gespräche mit Frau Huber-Schallner und meiner Freundin Marie-Anne gaben mir wertvolle Tipps. Sonst wäre die Wanderung vielleicht nicht so gut gelungen. Barrierefreiheit bei der Gestaltung von Freiflächen ist für mich als Landschaftsarchitektin auch beruflich ein wichtiges Thema. 

Marion Huber-Schallner (Bildmitte), Expertin für Barrierefreiheit in Abensberg
mittendrin!:
Frau Dunkel-Littel, wir bedanken uns für das interessante Gespräch!


Übrigens: der Gillamoos startet in diesem Jahr am Donnerstag, 30. August bis Montag, 3. September! Nähere Infos finden Sie unter www.gillamoos.de
Und sicherlich werden Sie auch den ein oder anderen mittendrin! Reporter dort treffen!

Bis bald und herzliche Grüße

Ihr 
Team von mittendrin!

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Text: Inge Dunkel-Littel, Team mittendrin!
Fotos: Inge Dunkel-Littel, Alexander Prock
Wir bedanken uns herzlich für die Verwendung des "Gillamoos-Herzl", copyright www.gillamoos.de


1 Kommentar:

  1. Lieber Alex, liebes Mittendrin-Team,

    schöne Fotos, gutes Interview!

    Vielen Dank
    sagt
    Jutta.

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