31. Oktober 2012

Mit dem Rolli im Solnhofener Fossilienmuseum! mittendrin! Reporter reisen in die Geschichte!


Liebe Leserinnen und Leser, 

ein verlängertes Wochenende mit "Brückentag" steht vor der Tür! 

Vielleicht sind Sie noch auf der Suche nach einem barrierefreien Ausflugstipp?

Unsere "mittendrin!" - Reporterin Jutta Göller hat mit ihrer Schwester das "Bürgermeister - Müller - Museum" in Solnhofen besucht und reiste in die Geschichte der Steinzeit zurück. 

Wir bedanken uns herzlich für Juttas Engagement und einen spannenden Bericht, sowie beim Museum Solnhofen für die zur Verfügung gestellten Bilder, die wir Ihnen heute präsentieren dürfen! 

Ihr mittendrin! - Redaktionsteam! 

Jutta Göllers Bericht:

Im Herbst 2011 machte ein Fossilienfund im Steinbruch Painten bei Kelheim Furore. Aus allen Zeitungen blickte einem der kleine Raubsaurier mit aufgerissenem Maul, in dem deutlich die Zähnchen zu sehen waren, entgegen. Er hatte große Augen, eine stumpfe Schnauze und einen lang gezogenen Schwanz, der, und das war die Sensation, wie bei einem Eichhörnchen behaart war.

Das gab dem ca. 70cm langen Jungtier auch seinen wissenschaftlichen Namen: Sciurumimus, von Lateinisch „sciurus“, das Eichhörnchen und „Mimus“, der Nachahmer.
Diese Weltsensation, der „Eichhörnchen-Saurier“, ist jetzt im Bürgermeister-Müller-Museum in Solnhofen (ca. 20 km westlich von Eichstätt) im Altmühltal zu sehen.

Ich bin mit meiner älteren Schwester (Spastikerin) mit dem Auto hingefahren, mit dem Rolli im Kofferraum. Direkt vor dem Museum im kleinen Ort Solnhofen gibt es einen Rolli-Parkplatz mit bequemer Rampe zum Eingang hinauf. Im Erdgeschoss des Museums tritt uns dann das Jurameer vor ca. 150 Millionen Jahren in all seiner Versteinerungs-Vielfalt entgegen.

Ein Blick ins Museum, Bild: Museum Solnhofen

Etwas enttäuschend wird der jüngste Sensationsfund präsentiert: In einer Ecke steht die beleuchtete Vitrine mit dem kleinen Eichhörnchen-Saurier. Hoffentlich nur vorübergehend! Da müsste ein eigener Raum gestaltet werden mit ansprechender optischer Gestaltung, mit ein bisschen „Dramatik“, mit vergrößerten Erläuterungen drum herum. Vorläufig liegt nur eine Info-Mappe auf der Vitrine mit Kopien des Wikipedia-Artikels über den Sciurumimus. Auch über die Geschichte der zeitraubenden Herauspräparation des kleinen Sauriers aus dem Gestein des Paintner Steinbruchs wüsste man gern mehr.

Er „spricht“ einen ja sofort an mit seinem aufgerissenen Maul, das wie um Futter bettelt, mit dem großen Kopf und den Knopfaugen auf einem im Verhältnis dazu kleinen Körper. Wir wissen jetzt also, dass es das sogenannte „Kindchen-Schema“ vor so vielen Millionen Jahren schon gab, dass durch dieses Schema der „Brutpflege-Reflex“, den wir Menschen ja auch noch haben, ausgelöst werden sollte.
Jetzt müssten sie in Painten nur noch die „Mama“ des kleinen Dinos finden!

Spektakulär sind aber auch die übrigen Fundstücke aus der Gruppe der Saurier, z. B. ein Exemplar des Urvogels Archaeopteryx oder ein Süßwasser-Krokodil. 

Schmelzschuppenfisch, Bild: Museum Solnhofen

Besonders reichhaltig vertreten ist die Welt der Fische mit riesigen Kugelzahnfischen oder Haifischen. Versteinerte Meeres- und Landpflanzen erfreuen in ihrer grafischen Deutlichkeit das Auge.

Im ersten Stock des Museums, der durch einen Aufzug erreichbar ist, wird ein Modellsteinbruch gezeigt mit den auch heute noch benutzten Werkzeugen der Steinbrecher. Und es wird die Geschichte des Steindrucks erzählt, der Lithografie, mit der Alois Sennefelder im 19. Jahrhundert das Druckverfahren revolutionierte. Die Solnhofener Platten waren dafür in einzigartiger Weise geeignet.

Urvogel, Bild Museum Solnhofen

Mittagspause haben wir in einer rustikalen Gaststätte ca. 200 Meter vom Museum entfernt gehalten, die auch vielen Radfahrers als Verschnaufstation dient. Sie hat sogar ein Rolli-WC (in dem allerdings der Haltebügel fehlt). Im Fossilienmuseum gab es das natürlich auch.
 
Zurück sind wir gemächlich durchs malerische Altmühltal gefahren, und zum Abendessen kehrten wir in den Biergarten der Faßlwirtschaft bei Riedenburg ein, die auch gut mit dem Rolli befahrbar ist.

Ein schöner Tag mit perfektem Wetter, interessanten Ausstellungs-Stücken und vielen neuen Erkenntnissen!

Jutta Göller

Informationen zum Museum, den Öffnungszeiten und Einzelheiten können Sie hier einsehen: Ihr Klick ins Museum

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei einem Besuch!

Text: Jutta Göller für mittendrin! 
Bildquelle: Die Bilder wurden uns mit freundlicher Genehmigung vom Museum Solnhofen zur Verfügung gestellt. 
Dieser Beitrag unterliegt dem Urheberrecht. Vervielfältigung und Veränderung bedürfen einer schriftlichen Genehmigung der Projektleitung.  


NEWS aus dem NETZ:

Fundstelle:
kobinet-nachrichten,
Kooperation Behinderter im Internet e.V.


Die Ohrenkuss-Redaktion hat den Matthias-Claudius-Preis für soziales Handeln erhalten. Mit dieser Auszeichnung werden Initiativen, die sich für das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung einsetzen, gewürdigt.

Lesen Sie den Kommentar des Landesbehindertenbeauftragten von Bremen, Dr. Joachim Steinbrück. Er bezieht Stellung zu den Diskussionen über die schulische Inklusion in Bremen.

Ein Zwischenbericht der Berliner Fürst-Donnersmarck-Stiftung mit dem Titel: "(Wie) werden Menschen mit Behinderung morgen beschäftigt sein?"


Text: Team mittendrin! 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen