26. März 2014

"…und es ist doch Heimat geworden!" - eine Nachlese zur Ausstellung in Kelheim

Liebe Leserinnen und Leser,

heute berichten wir Ihnen von der Ausstellung "... und es doch Heimat geworden"!

Verlängert bis zum 21.3.2014 zeigte die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde in der Kreissparkasse Kelheim eine beeindruckende Ausstellung über die Zeit zwischen 1945 und 1950:

http://www.ev-luth-kirchengemeinde-kelheim.de/Inhalt/Images/Plakat-Ausstellung%20A3-Entwurf3_mittel.jpg

Die Ausstellung erzählt von der Ankunft der ersten evangelischen Flüchtlinge am Ende des zweiten Weltkriegs in Kelheim. Viele Zeitzeugen kamen zu Wort und es sind Original-Exponate aus der damaligen Zeit zu sehen.

Wir waren bei der Vernissage am 28. Februar, hier unsere Fotoreportage:  
Herr Pfarrer Thomas Brandl wählte den 28. Februar als Tag für Vernissage, weil an diesem Tag im Jahr 1945 die ersten Flüchtlinge in Kelheim ankamen.
Inzwischen sind die Flüchtlinge angesehene Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kelheim, auch wenn der Neustart für alle Beteiligten damals nicht immer einfach war.

Kerstin Deinlein begleitete die Vernissage musikalisch und sang Heimatlieder aus Schlesien.
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Stadtarchivar Dr. Wolf Kulke
Stadtarchivar Dr. Wolf Kulke berichtete, wie unglaublich schnell Kelheim damals gewachsen ist. 
Von 6.400 Einwohner im Jahr 1945 auf 11.300 Einwohner im Jahr 1950! 
Laut Dr. Kulke hat Kelheim von diesem Bevölkerungswachstum sehr profitiert. Als „Zugezogener“ stellt er eine erstaunliche Weltoffenheit und Toleranz fest. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass Menschen aus allen Landesteilen hier integriert wurden. Als er zum ersten Mal von der Ausstellung hörte, war er hellauf begeistert von dem Thema. Auch sein Vater musste von Frankfurt an der Oder fliehen.


Alleine mit dem Material aus dem Stadtarchiv wäre diese Ausstellung nicht zustande gekommen. Das Stadtarchiv wurde im Zuge der Vorbereitungen zu einem „Treffpunkt für Heimatforscher“. 





Die Ausstellung wurde von Herrn Pfarrer Thomas Brandl und Frau Karin Ziegler ins Leben gerufen. Frau Ziegler ist ehrenamtliche Mitarbeiterin der Kirchengemeinde und scheute knapp zwei Jahre lang keine Mühen, an dieser Ausstellung zu arbeiten. 
Als die Sammlung komplett war, wurden die Inhalte sortiert und thematisch auf 17 Plakate gedruckt. Die Themen sind z. B. Flucht, Gepäck, Ankommen, Neuanfang, Schule und Kirche.  Die Plakate sollten modern und grafisch wirken, damit die Ausstellung auch jüngere Menschen anspricht. Diese Aufgabe setzte Melanie Müller, die Gemeindesekretärin und ehrenamtliche mittendrin! Reporterin gekonnt um.

Pfarrer Thomas Brandl und Karin Ziegler

Der stellvertretende Landrat Dr. Gerhard Merkl zog die Verbindungslinie zum jetzigen Flüchtlingsthema. "Wenn die jüngeren Leute mitnehmen, dass es gut ist, fremde Menschen aufzunehmen, dann hat die Ausstellung etwas Positives bewirkt!"

Dr. Gerhard Merkl, stellvertretender Landrat

Mit über 200 Besucherinnen und Besucher war die Vernissage ein voller Erfolg. Wegen dem großen Interesse  wurde die Ausstellung bis zum 21. März 2014 verlängert.

Die Ausstellung bietet einen sehr interessanten Einblick in ein frühes Stück "Inklusionsgeschichte" der Stadt Kelheim! Wir halten Sie auf dem Laufenden, wenn die Ausstellung auch an anderen Orten gezeigt wird.  

Ihr Team von mittendrin!

Karin, Stefanie und Melanie Müller

Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt!
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Fotos: Melanie Müller
 


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