Ohrenkuss …. Da rein und da raus.
Vielleicht kennen Sie die
Bemerkung: „Ich schalte auf Durchzug“.
Das heißt nichts anderes,
als dass jemand nicht wirklich zuhört oder nicht zuhören will. Dann bleiben nur
die wichtigen Dinge zwischen den Ohren hängen.
Das, was hängen bleibt, nennen
die Autoren des Magazins, das wir Ihnen heute vorstellen möchten, einen Ohrenkuss.
Die typische Bewegung für
einen Ohrenkuss: Führen Sie den linken Daumen zum linken Ohr, denn dort geht
eine Bemerkung, ein Satz, ein Gedanke hinein. Halten Sie den rechten Daumen vom
rechten Ohr weg, da kommt das, was links ins Ohr floss und nicht hängenblieb
wieder heraus.
Ohrenkuss ist
ein Magazin von Menschen mit Down-Syndrom. Der Name kommt nicht von ungefähr,
es war wirklich ein Ohrenkuss, den Redakteur und Mitgründer Michael Häger, auch
ein Autor mit Down-Syndrom, der Chefredakteurin Dr. Katja de Bragança aufs Ohr
drückte.
Was anfänglich ein
Phantasiename war, ist heute Programm. Ohrenküsse hinterlassen Eindrücke.
Irgendetwas bleibt immer zwischen den Ohren hängen.
Titelseite des aktuellen Ohrenkuss-HeftesOhrenkuss-Konzeption und Gestaltung:Maya Hässig, Köln, www.lux72.de |
Trisomie 21 oder das „Down-Syndrom“
Sie haben statt 46
Chromosomen 47. Sie sind anders, sehen anders aus und beziehen innerhalb der
Gesellschaft eine besondere Position. Die Menschen mit Down-Syndrom haben eine
andere Realität als wir „Normale“. Ihr Takt ist langsamer.
Menschen mit Trisomie 21
haben ein Handicap. Das ist klar. Eines, das man auch als intellektuelle Entwicklungsstörung
bezeichnen kann.
Ein wichtiger Punkt ist, dass
Menschen mit Down-Syndrom nicht unter ihrem Handicap leiden, sondern einfach
anders leben.
Doch ein Ohrenkuss ist viel mehr. Ein Ohrenkuss ist ein Gedanke, der bleibt, der neue Welten eröffnet.
Ein Schmunzeln schenkt, traurig macht, berührt.
Ohrenkuss ist besonders und
hat uns von mittendrin! in seinen Bann gezogen. Grund für uns von mittendrin!
von Ohrenkuss zu erzählen. Wir haben uns für eine zweiteilige Reportage entschieden, geschrieben von der Journalistin Birgit Bauer aus Abensberg, die sich mit Dr.
Katja de Bragança über Ohrenkuss, Vorstellungen, Ziele, Projekte und mehr unterhalten hat.
Katja de Bragança über Ohrenkuss, Vorstellungen, Ziele, Projekte und mehr unterhalten hat.
Wie aus einem Forschungsprojekt ein Langzeitprojekt
wurde …
Die heutige Ohrenkuss-Chefredakteurin
und Humangenetikerin Dr. Katja de Bragança, hatte die Idee für „Ohrenkuss“ bei
einem Vortrag, in dem es um das Thema „Lesen und Schreiben. Lernen bei Kindern
mit Down-Syndrom“.
Dort las Katja de Bragança
die Geschichte von Robin Hood, geschrieben von einem Jungen mit Down-Syndrom
und war begeistert vom witzigen Schreibstil.
Während ihrer Diplom- und
Doktorarbeit am Bonner Institut für Humangenetik hatte die engagierte Wissenschaftlerin
viele Menschen mit Down-Syndrom kennengelernt und oft zeigten ihr Betreuer und
Familien stolz Geschriebenes. Verfasst von Menschen mit Down-Syndrom.
Das gängige Vorurteil, dass
geschriebene Worte von Menschen mit Down-Syndrom eine Ausnahme seien, ließ Katja
de Bragança, die fasziniert von den Worten war, nicht gelten.
Auch wenn Humangenetiker in
ihrer Ausbildung gelernt hatten, dass es zu Menschen mit Trisomie 21 gehört,
dass sie eben nicht lesen oder schreiben können, so einfach erschien es ihr
dann doch nicht.
Es brauchte eine Weile, bis
Ohrenkuss ins Leben gerufen wurde, aber Katja de Bragança gründete das Magazin.
Gemacht von Menschen mit Down-Syndrom für alle, die es interessiert.
Ziel war und ist es, die
ganz eigene Weltsicht der Menschen mit Down-Syndrom zu zeigen, ihre Gedanken
für andere sichtbar zu machen. Wer die Gedanken liest, reist in eine Welt, die
Lächeln, Gerührtheit und oft ein Nicken auslöst.
Mit vier
Redaktionsmitgliedern, alle mit Trisomie 21, begann die Geschichte und das, was
zunächst als Forschungsprojekt begann, ist heute bekannt und wird gelesen.
Wie es mit Ohrenkuss weiterging, wie die Redaktion arbeitet und was die Wünsche und Ziele von Ohrenkuss und seinen Autoren und der Chefredakteurin sind, das verraten wir nächste Woche im zweiten Teil unserer Reportage!
Wie es mit Ohrenkuss weiterging, wie die Redaktion arbeitet und was die Wünsche und Ziele von Ohrenkuss und seinen Autoren und der Chefredakteurin sind, das verraten wir nächste Woche im zweiten Teil unserer Reportage!
Jetzt möchten wir Sie einladen "Ohrekuss" näher kennenzulernen!
Lassen Sie sich die Ohren küssen und entdecken Sie spannende Perspektiven und eine ganz eigene poetische Art.
Das Ohrenkuss-Wörterbuch© Martin Langhorst www.martinlanghorst.de |
Karin Schumacher vom
Bayerischen Rundfunk liest Texte aus Ohrenkuss, die sie in drei Themen unterteilt hat: Natur
und Tiere, Zukunft und Träume, Beziehungen und Liebe. Dazu passend wird die
Lesung mit Bildern und Musik untermalt.
Ohrenkuss-Wörterbuch /// Leinencover in drei Farben© Ohrenkuss www.ohrenkuss.de |
Eintritt 5 Euro/erm. 3 Euro
Bärbel Peschka/ Katja de Brangança,
Das Wörterbuch Ohrenkuss, Arena Verlag, 9,95€
Mit freundlicher Unterstützung vom BUCHLADEN AM ALTEN MARKT.
Und? Besuchen Sie uns? Wir freuen uns sehr auf Sie und sind gespannt, wie Sie "Ohrenkuss" finden!
Herzliche Grüße, Ihr Team von Mittendrin!
Und? Besuchen Sie uns? Wir freuen uns sehr auf Sie und sind gespannt, wie Sie "Ohrenkuss" finden!
Herzliche Grüße, Ihr Team von Mittendrin!
Bildquelle: www.ohrenkuss.de Wir bedanken uns für die Nutzungsrechte!
Text: Birgit Bauer, Abensberg. Wir bedanken uns für die Nutzungsrechte!
Vervielfältigung und Veränderung nur nach Genehmigung der Projektleitung und der Autoren und Fotografen.
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